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Prof. Dr. Ulrich Tödtmann

Tätigkeit:

Rechtsanwalt, Partner RITTERSHAUS Rechtsanwälte, Mannheim

Veranstaltungen

Beiträge

Mit Professor Dr. Ulrich Tödtmann haben wir einen echten Experten des Gesellschafts- und Handelsrechts zum Interview bitten können.

Was fasziniert Sie an der Juristerei?

Jura verbindet die Herausforderung, komplexe Probleme inhaltlich zu durchdringen mit der Kunst der Sprache: Als Jurist werde ich nur verstanden, wenn es mir gelingt, Antworten und Lösungen verständlich auf den Punkt zu bringen.

Was sind aktuell die wichtigsten Herausforderungen im Gesellschaftsrecht bzw. der Corporate Compliance?

Beide Rechtsgebiete verändern sich aufgrund von europäischen und amerikanischen Einflüssen derzeit stark. Die Kunst besteht darin, unser seit vielen Jahrzehnten bewährtes Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht zu erhalten und gleichzeitig behutsam fortzuentwickeln und zu modernisieren. Das bedeutet gelegentlich auch, bewährte Strukturen und Verfahren beizubehalten, obwohl der internationale Trend in eine andere Richtung geht.

So bin ich etwa überzeugt davon, dass wir den handelsrechtlichen Grundsatz des kaufmännischen Vorsichtsprinzips bei der Bilanzierung von Wirtschaftsgütern nur zu Anschaffungs- und Herstellungskostenerhalten sollten, statt die angloamerikanische Sichtweise des sogenannten „Fair and true view“, der zu einer deutlichen höheren Dynamik bei der Bewertung führt, zu übernehmen. Ähnliches gilt für die Erhaltung der dualistischen Führungsstruktur der Deutschen Aktiengesellschaft mit Vorstand und Aufsichtsrat, die sich gerade zum Schutz der Aktionäre bewährt hat.

Welche drei Begriffe verbinden Sie mit dem Beck Verlag?

Hohe Qualität, Zuverlässigkeit, Marktführer.

 

Welcher Aspekt Ihrer Referententätigkeit bei der BeckAkademie Seminare bereitet Ihnen die größte Freude?

Am meisten Freude bereitet es mir, wenn man merkt, dass die Zuhörer sich aktiv einbringen und aus der Veranstaltung wirklich etwas mitnehmen. Das zeigt sich oft schon an den Fragen und Diskussionen, gerade wenn es um die Auswirkungen für die tägliche Unternehmens- und Beratungspraxis geht. Besonders schön ist es dann natürlich, wenn man nach der Veranstaltung positive Kommentare und Bewertungen erhält, die zeigen, dass den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Veranstaltung etwas gebracht hat.

 

Was ist die größte Veränderung in Ihrer täglichen Arbeit als Rechtsanwalt in den letzten 10 Jahren?

Die Digitalisierung des Arbeitsumfeldes hat die Zusammenarbeit mit Mandanten und Kollegen am stärksten verändert. Die Coronakrise hat dies noch einmal deutlich beschleunigt. Videokonferenzen, virtuelle Gerichtsverhandlungen und Gremiensitzungen sind seither zur Alltagsroutine geworden. Dafür sind Geschäftsreisen heute deutlich seltener. Hinzu kommt die schnelle Kommunikation mit Gerichten und Rechtsanwälten über das elektronische Anwaltspostfach.

Schade finde ich, dass auch nach Corona Präsenzseminare kaum noch stattfinden, denn der persönliche Kontakt und die informellen Gespräche am Rande sind wichtig und können durch ein Webinar nicht ersetzt werden.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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